Firefox 117 führt lokale Übersetzungsfunktion ein - TUXEDO Computers

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Firefox 117 führt lokale Übersetzungsfunktion ein

Das Internet ist in den vergangenen Jahren vor allem durch eine Entwicklung wesentlich zugänglicher geworden. Übersetzungsprogramme wie Google Translate, Microsofts Bing Translator oder DeepL erlauben vielen Menschen dank KI-Technologie ein tieferes Verständnis fremdsprachiger Texte.

Die Übersetzungsmechanismen haben ihren Weg in Office-Anwendungen wie SoftMaker Office NX gefunden und übersetzen Texte auf Mausklick in fast allen Browsern. Doch wie kommen diese Übersetzungen zustande?

Wie funktionieren diese Übersetzungen?

Die zu übersetzenden Texte werden an einen Server geschickt und übersetzt zurückgesendet. Das bedeutet, dass der jeweilige Anbieter weiß, welche Texte für Sie interessant sind. Das schließt die Übersetzung vertraulicher Informationen aus, denn Google und Bing speichern und analysieren die Texte gemäß ihrer Nutzungsbedingungen. Bei DeepL erstreckt sich der Schutz der Daten laut deren Datenschutzbedingungen lediglich auf zahlende Kunden.

Server meist in den USA

Damit verbessern die Programme die Qualität der Übersetzungen. Sie selbst haben keine Kontrolle, was sonst noch mit den Daten passiert. Beim Einsatz maschineller Übersetzungen in Unternehmen ergeben sich aus dieser Vorgehensweise möglicherweise zusätzlich Compliance-Risiken bis hin zu Datenschutzverstößen, die durch die DSGVO strafbewehrt sein können.

Mozilla und das Bergamot-Projekt

Deshalb finden wir bei TUXEDO es sehr begrüßenswert, dass Mozilla einen anderen Ansatz wählt und jetzt Übersetzungen anbietet, bei denen die Daten Ihren Rechner nicht verlassen. Firefox Translations ist das Resultat des Forschungsprojekts Bergamot Project, das von der Europäischen Union gefördert und von einem Konsortium, das von der Universität Edinburgh mit den Partnern Charles University in Prag, der Universität Sheffield, der Universität Tartu in Estland und Mozilla koordiniert wird.

Bisher als Erweiterung verfügbar

Bereits seit geraumer Zeit bietet Mozilla das Ergebnis dieser Forschung als Erweiterung für seinen Browser Firefox an. In den vergangenen Monaten arbeiten die Entwickler an der nativen Integration in den Browser, sodass das Angebot, Texte zu übersetzen, jedem Nutzer von Firefox von Hause aus zur Verfügung steht.

Mit dem kürzlich erschienenen Firefox 117, der Ihnen in TUXEDO OS bereits zur Verfügung steht, ist es nun soweit. Firefox Translations wird über die nächsten Wochen an die Nutzer verteilt und sollte mit der Veröffentlichung von Firefox 118 für alle Nutzer verfügbar sein. Ob das bei Ihnen bereits der Fall ist, erkennen Sie an einem neuen Icon rechts in der Adressleiste des Browsers.

Übersetzung starten

Nach einem Klick darauf öffnet sich darunter eine neue Zeile, in der Sie Ausgangs- und Zielsprache der zu übersetzenden Webseite auswählen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Firefox Translations derzeit noch keine direkte Übersetzung zwischen Sprachen unterstützt, wenn nicht eine davon Englisch ist. Soll beispielsweise eine Website von Französisch nach Deutsch übersetzt werden, wird die Seite zunächst von Französisch nach Englisch und dann von Englisch nach Deutsch übersetzt. Dabei kann es noch zu qualitativen Einbußen kommen.

Wie funktioniert Firefox Translations?

Wenn Sie eine Webseite in einer Sprache aufrufen, die nicht der in Ihren Einstellungen definierten bevorzugten Sprache entspricht und Firefox Translations die Übersetzung aus dieser Sprache unterstützt, zeigt Firefox automatisch die Übersetzungsleiste an. Derzeit werden neben Deutsch und Englisch die Sprachen Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Niederländisch, Polnisch sowie Bulgarisch unterstützt. Wenn Firefox eine Seite nicht übersetzen kann, so fehlt das Icon in der Adressleiste.

Wie kann Firefox Webseiten lokal übersetzen?

Damit Firefox Webseiten lokal übersetzen kann, müssen auf dem Rechner Sprachmodelle für die entsprechende Sprache installiert sein. Da diese Daten zu groß sind, um direkt mit Firefox ausgeliefert zu werden, lädt Firefox die Modelle automatisch herunter, wenn zum ersten Mal eine Übersetzung gestartet wird, für welche noch kein passendes Sprachmodell vorhanden ist. Sie können die Daten aber auch in Einstellungen → Übersetzungen manuell herunterladen. Ein zusätzlicher Vorteil neben der Wahrung der Privatsphäre bei diesem Modell ist, dass es auch offline funktioniert, sobald die benötigten Sprachmodelle auf Ihrem Rechner vorhanden sind.

Über den Schalter Übersetzungen → Einstellungen legen Sie fest, welche Sprachen automatisch übersetzt werden sollen und für welche nie eine Übersetzung angeboten werden soll.

Firefox Translations kann neben Webseiten auch freie Texte übersetzen. Obwohl diese Funktion noch nicht offiziell integriert ist, erreichen Sie sie durch die Eingabe von about:translations in die Adresszeile des Browsers.

Fazit und Ausblick

Firefox Translations konzentriert sich anfänglich hauptsächlich auf die Übersetzung von Webseiten in derzeit neun Sprachen. Freie Textübersetzungen sind inoffiziell bereits möglich, markierte Textstellen auf Webseiten sollen bald folgen. Eine Integration in die Android-App ist ebenfalls vorgesehen. Die offizielle Dokumentation vermittelt weitere Hintergründe zu Firefox Translations.

Firefox wird seiner Rolle als Open-Source-Alternative gerecht

Mozillas lokale Übersetzungsfunktion ohne Cloud-Anbindung steht noch am Anfang der Entwicklung und kann derzeit weder bei den unterstützten Sprachen noch bei der Qualität der Übersetzungen mit den Marktführern mithalten. Dass sich Mozilla dem Trend entgegenstellt, alles in die Cloud zu schicken und dafür dieses einmalige Angebot für Firefox bereitstellt, um unsere Privatsphäre zu schützen, zeigt ein weiteres Mal, wie wichtig Mozilla als Organisation und Firefox als Open Source-Browser sind und warum sie unsere Unterstützung verdienen.