Wie funktioniert das Release-Modell von TUXEDO OS? - TUXEDO Computers

Des Öfteren erreichen uns Fragen rund um das Release-Modell unserer hauseigenen Distribution TUXEDO OS. Häufig wird gefragt, welche Basis wir für TUXEDO OS verwenden oder warum bestimmte Pakete nicht in der aktuellsten Version angeboten werden. In diesem Artikel erklären wir unser Release-Modell und beantworten diese und ähnliche Fragen.

Semi-Rolling-Release

Unser Release-Modell fällt in die Kategorie Semi-Rolling-Release. Dabei handelt es sich um eine Veröffentlichung, bei der einige Komponenten stets auf dem neuesten Stand gehalten werden, während andere der Basis der Distribution folgen.

Die Basis

Da wir gerade bei der Basis sind: TUXEDO OS verwendet als Basis die jeweils aktuelle Langzeitversion von Ubuntu (LTS). Aktuell vollziehen wir den Umstieg von Ubuntu 22.04 LTS auf 24.04 LTS. Oft wird auch gefragt, warum wir gerade Ubuntu und nicht Debian oder eine andere Distribution verwenden. Das hängt unter anderem mit der Basis unserer KDE Plasma-Integration zusammen, die aus der User-Edition von KDE neon stammt. KDE neon basiert ebenfalls auf Ubuntu, was uns die Arbeit in diesem Zusammenhang erheblich erleichtert.

Der Plasma-Desktop

Auf der Basis des jeweils aktuellen Ubuntu LTS, das mit GNOME als Desktop ausgeliefert wird, setzen wir stattdessen einen aktuellen KDE Plasma Desktop ein. Dieser besteht aus dem Plasma Desktop selbst, den KDE Frameworks und KDE Gear. Dafür beziehen wir rund 270 Pakete aus den Repositories von KDE neon.

Anwendungen, die wir selbst paketieren

Dann gibt es noch die Pakete, die wir aus verschiedenen Gründen selbst paketieren und aktuell halten. Dass wir das nicht mit allen oder mehr Paketen tun, liegt daran, dass das Paketieren, Testen und Pflegen einen erheblichen Zeitaufwand darstellt.

Die folgenden Pakete halten wir auf aktuellem Stand oder stellen sie aus anderen Gründen in unserem Repository bereit, sodass sie bei Updates automatisch in ihrer Installation aktualisiert werden:

• bluez
• calamares
• chromium
• egl-wayland
• firefox
• libdrm2
• maliit-keyboard
• mc
• mesa
• nextcloud-desktop
• openrgb
• pipewire
• sddm
• thunderbird
• wireplumber
• virtualbox
• xwayland

Warum paketieren wir selbst?

Pakete wie Firefox, Thunderbird und Chromium halten wir hauptsächlich aus Sicherheitsgründen aktuell. Andere Pakete wie mesa, egl-wayland, libdrm2, pipewire und wireplumber sorgen im Zusammenhang mit aktuellen Grafiktreibern für einen stets aktuellen Grafik-Stack. VirtualBox halten wir auf neuestem Stand, um die Unterstützung für unsere Kernel zu gewährleisten.

Verschiedene Gründe

Nicht immer ist jedoch die Aktualität der Grund dafür, dass wir Anwendungen selbst paketieren. So liegt etwa die virtuelle Tastatur maliit-keyboard in einer älteren Version in unserem Repository, weil das aktuelle Paket aus KDE neon nicht auf unserem InfinityFlex Convertible funktioniert. Bei anderen Paketen wie dem Dateimanager mc verhindern langanhaltend nicht reparierte Fehler bei Ubuntu die Verwendung der regulären Version.

Wie Sie sehen können, stecken wir eine Menge Zeit in die Ausgestaltung der Paketliste für TUXEDO OS. Wenn Sie eine Anregung haben, warum wir eine bestimmte Anwendung selbst paketieren sollten und dies einen Mehrwert für alle Anwender darstellt, lassen Sie uns das gerne auf GitLab wissen. Wir werden dann prüfen, ob sich Aufwand und Gewinn rechnen.