This Week in TUXEDO OS #16-2025 - TUXEDO Computers

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This Week in TUXEDO OS #16-2025

Hallo TUXEDO-Fans und Open-Source-Enthusiasten!

Bevor unsere Pinguine nach einer kurzen Woche zum Ostereisersuchen dürfen, haben sie noch einmal fleißig vorgelegt. Ein frisches TUXEDO OS ISO, ein neuer Kernel und ein aktualisierter Treiber für den Motorcomm-Chipsatz kamen dabei heraus. Unsere KDE-App der Woche stellt dieses Mal Kaffeine vor, einen Media-Player, der neben Audio und Video auch digitales Fernsehen beherrscht. Und im Tipp der Woche zeigen wir, wie Sie mit GNOME Boxen Distributionen auch ohne Dickschiffe wie VirtualBox erfolgreich virtualisieren können. Und nun wünschen wir allen Kunden und Freunden von TUXEDO Frohe Ostern.

Viel Spaß beim Lesen,
Das TUXEDO OS Team

Hinweis: Wir möchten Sie mit der TWIX-Reihe über die neuesten Entwicklungen in TUXEDO OS auf dem Laufenden halten und Ihnen spannende Anwendungen sowie praktische Tipps rund um den KDE-Desktop und TUXEDDO OS vorstellen. Doch diese Rubrik soll keine Einbahnstraße sein: Ihre Hinweise, Ideen und Verbesserungsvorschläge sind herzlich willkommen! Dafür haben wir auf Reddit einen Thread eingerichtet, über den Sie uns direkt erreichen können.

Updates TUXEDO OS

TUXEDO OS ISO (aktualisiert)

  • Powerdevil wurde wieder in das ISO integriert.

Linux Kernel v6.11.0–112021.2124.04.1tux1

  • Neuer Kernel für Ubuntu 24.04 „Noble Numbat“ veröffentlicht.

tuxedo-yt6801 v1.0.29tux1

  • Aktualisierte Version des Treibers für den Motorcomm YT6801 LAN-Chipsatz.
  • Fix: Behebt ein Build-Problem auf bestimmten SUSE-Systemkomponenten.
  • Veröffentlichung im RPM-Repository in Kürze.

KDE-App der Woche: Kaffeine – Der vielseitige Medienplayer

In der letzten Ausgabe der KDE-App der Woche stellten wir den minimalistischen Dragon Player vor. Unser heutiger Kandidat heißt Kaffeine, und der ist alles andere als minimalistisch.

Breite Unterstützung

Kaffeine ist ein leistungsfähiger und benutzerfreundlicher Medienplayer für die KDE-Desktopumgebung unter Linux. Er wurde speziell für die Integration in KDE entwickelt, läuft jedoch ebenso problemlos unter anderen Desktopumgebungen. Basierend auf der leistungsstarken Multimedia-Engine libVLC bietet Kaffeine eine breite Unterstützung für verschiedene Audio- und Videoformate.

Digitales Fernsehen

Was Kaffeine von vielen anderen Mediaplayern unterscheidet, ist seine Unterstützung für digitales Fernsehen (DVB). Kaffeine ist einer der wenigen Open-Source-Player, der mit eingebauten Funktionen für DVB-T/T2, DVB-C und DVB-S/S2 ausgestattet ist. Über eine übersichtliche Benutzeroberfläche lassen sich Senderlisten anlegen, Kanäle durchsuchen, EPG-Informationen anzeigen und Sendungen zeitgesteuert aufzeichnen.

Auch bei der Wiedergabe lokaler Medien überzeugt Kaffeine mit Stabilität und Komfort. Dank libVLC können nahezu alle gängigen Audio- und Videoformate abgespielt werden – von MP4 und MKV über MP3 und FLAC bis hin zu DVDs mit Menüunterstützung. Die Bedienoberfläche ist klar strukturiert und fügt sich nahtlos in das Design von KDE Plasma ein. Wiedergabelisten lassen sich einfach erstellen und verwalten, und die Software merkt sich auf Wunsch die letzte Wiedergabeposition.

Sparsam bei den Ressourcen

Ein weiteres Plus ist die geringe Systemauslastung. Kaffeine ist im Vergleich zu VLC recht ressourcenschonend und eignet sich daher auch für ältere Systeme oder schlanke Linux-Distributionen. Kaffeine ist freie Software, wird aktiv weiterentwickelt und steht in den Paketquellen vieler Linux-Distributionen zur Verfügung.

Bei TUXEDO OS ist Kaffeine nicht vorinstalliert. Sie können die Anwendung jedoch entweder über den App-Store Discover oder über die Konsole nachinstallieren. Für die Konsole lautet der Befehl:

sudo apt update && sudo apt install kaffeine

Info: Weitere KDE-Apps, die in der letzten Woche aktualisiert wurden, finden Sie in der Kolumne This Week in KDE Apps

TUXEDO OS Tipps & Tricks: Virtualisierung mit Boxes

Wenn Sie schon einmal ein Betriebssystem virtualisiert haben, stehen die Chancen gut, dass Sie die Virtualisierungssoftware VirtualBox kennen. Sie unterstützt viele Host- und Gastsysteme und bietet zahlreiche Optionen zur Konfiguration. Sie ist allerdings in Teilen proprietär.

Wir stellen Ihnen heute mit GNOME Boxen eine Virtualisierungssoftware vor, die zwar weniger Optionen bietet als VirtualBox, dafür aber schneller einsetzbar ist und einige Annehmlichkeiten wie eine Liste direkt ladbarer Distributionen bietet. Boxen stammt aus dem GNOME-Universum, lässt sich aber auch unter KDE problemlos installieren und nutzen.

Boxen ist ein KVM-Frontend und stellt die Umgebung für die direkt im Kernel integrierte Kernel-based Virtual Machine bereit. Es verwendet bestehende Bibliotheken und Anwendungen wie Libvirt und QEMU und nutzt das Spice-Protokoll zur Übertragung von Anzeigeinhalten und Eingaben zwischen Host und Gast.

Hinweis: Zur Vermeidung von Missverständnissen ein kurzer Hinweis zur Namensgebung: Die Software heißt im Original GNOME Boxes bzw. Boxes, wurde im Deutschen jedoch als Boxen übersetzt. Das Debian-Paket heißt gnome-boxes, das Flatpak einfach Boxes.

Welche Funktionen bietet Boxen?

  • Einfache Erstellung und Verwaltung virtueller Maschinen (VMs): Boxen erlaubt die schnelle Konfiguration ohne tiefgehendes technisches Vorwissen.
  • Download zahlreicher Distributionen direkt aus der Oberfläche, u. a. Fedora, Ubuntu, Debian, openSUSE, Alma Linux, Arch Linux und GNOME OS.
  • Schnappschüsse von VMs speichern und bei Bedarf zurückspielen.
  • USB-Geräte und Zwischenablage zwischen Host und Gast freigeben (nicht in der Flatpak-Version).
  • Dateien per Drag-and-drop vom Host zur VM übertragen.
  • Gemeinsame Ordner zwischen Hostsystem und VM einrichten.
  • 3D-Beschleunigung für bestimmte unterstützte Systeme.

Installation

Boxen ist bei TUXEDO OS nicht vorinstalliert, lässt sich jedoch einfach nachrüsten – entweder über den Paket-Manager Discover oder über die Kommandozeile. In Discover geben Sie boxes ins Suchfeld ein, klicken auf den obersten Eintrag und wählen dann rechts oben das gewünschte Paketformat. Wir empfehlen das native Debian-Paket, da die Flatpak-Variante einige Einschränkungen aufweist.

Für die Installation via Terminal öffnen Sie mit STRG+ALT+T eine Konsole und geben Sie folgendes ein:

sudo apt update
$ sudo apt install gnome-boxes libvirt-daemon-system

Anwendung

Beim ersten Start zeigt Boxen eine kurze Einführung in die Nutzung. Im Hauptfenster sehen Sie einen Hinweis zum Erstellen Ihrer ersten VM über den Plus-Knopf oben rechts. Dort wählen Sie entweder ein vorhandenes ISO oder laden eines herunter.

Virtualisierung eines vorhandenen ISO-Image

Wählen Sie ein vorhandenes ISO-Image, geben Sie im Dateidialog den Pfad an. Unter Ressourcen legen Sie Speicher- und Festplattengröße fest. Boxen macht hier oft gute Vorschläge.

Ist das ISO ausgewählt, klicken Sie auf Anlegen. Die Warnung über ein fehlendes Betriebssystem können Sie ignorieren – sie betrifft Distributionen ohne GNOME.

Virtualisierung eines herunterzuladenden ISO-Image

Alternativ klicken Sie auf Betriebssystem herunterladen und wählen aus einer umfangreichen Liste eine Distribution aus. Diese nutzt stets GNOME als Standard-Desktop. TUXEDO OS ist daher nur als manuelles ISO nutzbar. Wir wählten hier Ubuntu 24.04 LTS.

Nach dem Doppelklick auf einen Eintrag beginnt der Download im Hintergrund. Boxen zeigt erst beim Abschluss des Downloads eine Rückmeldung – also etwas Geduld mitbringen.

Auch hier klicken Sie nach dem Download auf Anlegen, und der Ubuntu-Desktop erscheint nach kurzer Zeit.

Oben rechts im Fenster finden Sie hinter dem Menü mit den drei Punkten die VM-Einstellungen, unterteilt in drei Reiter: Ressourcen, Geräte und Freigaben sowie Schnappschüsse. Unter Geräte und Freigaben konfigurieren Sie USB-Geräte und gemeinsame Ordner.

Der dritte Reiter erlaubt die Erstellung von Schnappschüssen, um spätere Rückkehrpunkte zu definieren.

Es muss nicht immer VirtualBox sein

Boxen bietet alle grundlegenden Funktionen einer Virtualisierungslösung. Im Gegensatz zu VirtualBox ist es vollständig freie Software, basierend auf QEMU und Libvirt. Die integrierte Liste direkt ladbarer ISOs ist eine praktische Erleichterung. Auch GNOME OS lässt sich hier bequem testen – ideal, um kommende Versionen frühzeitig kennenzulernen.

Sicherheits-Updates Ubuntu

Die hier aufgeführten Sicherheits-Updates von Ubuntu fließen direkt in TUXEDO OS ein:

  • LSN-0111–1: Kernel Live Patch Security Notice: Mehrere Sicherheitsprobleme wurden im Kernel behoben.  Kennung: CVE-2024–50302, CVE-2024–26928, CVE-2024–53063, and 5 others  Betrifft: Ubuntu 24.04 LTS, Ubuntu 22.04 LTS, Ubuntu 20.04 LTS, Ubuntu 18.04 ESM, Ubuntu 16.04 ESM, Ubuntu 14.04 ESM

  • USN-7439–1: QuickJS vulnerabilities: Mehrere Sicherheitsprobleme wurden in QuickJS behoben.  Kennung: CVE-2023–48184, CVE-2024–33263, CVE-2023–48183  Betrifft: Ubuntu 24.04 LTS

  • USN-7438–1: 7-Zip vulnerabilities: Mehrere Sicherheitsprobleme wurden in 7-Zip behoben.  Kennung: CVE-2023–52169, CVE-2023–52168  Betrifft: Ubuntu 24.04 LTS, Ubuntu 22.04 LTS

  • USN-7161–3: Docker vulnerability: docker.io könnte unbeabsichtigten Zugriff auf Netzwerkdienste ermöglichen.  Kennung: CVE-2024–41110  Betrifft: Ubuntu 24.10, Ubuntu 24.04 LTS, Ubuntu 22.04 LTS, Ubuntu 20.04 LTS

  • USN-7437–1: CImg library vulnerabilities: Mehrere Sicherheitsprobleme wurden in CImg behoben.  Kennung: CVE-2022–1325, CVE-2024–26540
    Betrifft: Ubuntu 24.10, Ubuntu 24.04 LTS, Ubuntu 22.04 LTS, Ubuntu 18.04 ESM

  • USN-7436–1: WebKitGTK vulnerabilities: Mehrere Sicherheitsprobleme wurden in WebKitGTK behoben.  Kennung: CVE-2025–24208, CVE-2025–24209, CVE-2025–24264, and 4 others  Betrifft: Ubuntu 24.10, Ubuntu 24.04 LTS, Ubuntu 22.04 LTS

  • USN-7435–1: Protocol Buffers vulnerability: Protocol Buffers konnte zum Absturz gebracht werden, wenn es speziell gestaltete Eingaben erhielt.  Kennung: CVE-2024–7254
    Betrifft: Ubuntu 24.10, Ubuntu 24.04 LTS, Ubuntu 22.04 LTS

  • USN-7434–1: Perl vulnerability: Perl könnte zum Absturz gebracht werden oder Programme ausführen, wenn es speziell gestaltete Daten verarbeitet.  Kennung: CVE-2024–56406  Betrifft: Ubuntu 24.10, Ubuntu 24.04 LTS, Ubuntu 22.04 LTS

  • USN-7433–1: GraphicsMagick vulnerabilities: Mehrere Sicherheitsprobleme wurden in GraphicsMagick behoben.  Kennung: CVE-2025–27796, CVE-2025–27795  Betrifft: Ubuntu 24.10, Ubuntu 24.04 LTS, Ubuntu 22.04 LTS