TUXEDO InfinityBook Pro 15 v4 Review (Deutsch) - TUXEDO Computers

  ACHTUNG: Zur Nutzung unseres Shops müssen Sie zwingend JavaScript aktivieren und Script-Blocker deaktivieren!  
Vielen Dank für Ihr Verständnis!

TUXEDO InfinityBook Pro 15 v4 Review (Deutsch)

Gastbeitrag von Richard Knausenberger

Review TUXEDO InfinityBook Pro 15

Nachdem mein bisheriges Notebook, ein 15“er MacBook Pro von Anfang 2011, nun doch etwas in die Jahre gekommen ist, war es an der Zeit für ein neues Notebook. Dabei war mir wichtig: 100%ige Linux Kompatibilität, gute Akkuleistung (mindestens 7 Stunden beim Surfen), ein gutes, ausreichend großes Touchpad mit sehr guter Gestenerkennung, ausreichend Leistung um für die nächsten 8 bis 10 Jahre als Gerät für den Alltag (hauptsächlich Office und surfen) eingesetzt werden zu können, leise Lüfter bei normaler Nutzung, ein Gehäuse aus Aluminium, sowie ein Thunderbolt 3 Anschluss.

Nach einer längeren Suche bin ich auf das N151ZU von Clevo gestoßen. Da mir der Support aber auf meine Fragen (mangels ausreichender Artikelbeschreibung bei clevo-computer.com) nicht antworten wollte, wartete ich noch. Und das Warten hat sich gelohnt! Wenige Wochen später hat TUXEDO Computers das Clevo N151ZU als InfinityBook Pro 15 v4 in ihrem Sortiment aufgenommen. Wie gewohnt mit hervorragender und detaillierter Artikelbeschreibung, also habe ich das Gerät einige Wochen später gekauft. Wie sich das Gerät schlägt und ob es meinen Wünschen und Anforderungen entspricht, lesen Sie in diesem Review:

!Wichtig: Da das Grundgerät von Clevo kommt, gilt natürlich nicht jede der in diesem Review genannten Kritikpunkte TUXEDO Computers!

Konfiguration:

TUXEDO Computers bietet folgende Ausstattungen an:

  • einen i5-8265U oder einen i7-8565U
  • 1x 8 GB, 1x 16 GB, 1x 32 GB, 2x 8 GB, 2x 16 GB, oder 2x 32 GB RAM, jeweils mit 2666MHz
  • eine Samsung 860 EVO SSD in 250 GB, 500 GB, 1 TB und 2 TB, alternativ eine Samsung 970 EVO Plus (NVMe PCIe) SSD in 250 GB, 500 GB, 1 TB und 2 TB, oder eine Samsung 970 Pro (NVMe PCIe) SSD in 512 GB und 1024 GB
  • die WLAN & Bluetooth Netzwerkkarte (Intel Dual AC 9260) kann weggelassen werden
  • Tastaturlayouts mit Linux-Super-Taste: Deutschland [DE-DE], Vereinigte Staaten von Amerika ISO [EN-US international], Vereinigtes Königreich [EN-UK], Schweiz [DE-CH], Belgien [BE], Dänemark [DK], Frankreich [FR], Italien [IT], Portugal [PT], Spanien [ES] und Schweden [SE]
  • Tastaturlayouts mit Windows-Taste: Vereinigte Staaten von Amerika ANSI [EN-US international]
  • Stromkabel des Netzteils: EU [F C6], UK [G C6], CH [J C6], IT [L C6] und US [B C6]
  • Garantie: 2, 3, 4 und 5 Jahre
  • vorinstallierte Linux Distributionen: TUXEDO_OS 18.04 LTS, Ubuntu 18.04 LTS, openSUSE 15.1 (Gnome, Xfce und KDE), optional auch mit Festplattenvollverschlüsselung.
  • vorintallierte Windows Versionen: 10 Home und Pro (Deutsch) als virtuelle Maschinen in Linux, 10 Home und Pro (Deutsch und Englisch) normal installiert, optional auch ohne Lizenz

Optional ist das Gerät auch in Rot (Clevo N150ZU) erhältlich.

Als Besonderheit bietet TUXEDO Computers einen 54 Wh Akku an, statt dem üblichen mit 36 Wh. Dadurch fällt allerdings auch der zusätzliche 2,5“ Slot für eine weitere SSD oder Festplatte weg. Die dafür nötigen Kabel, etc. liefert TUXEDO Computers selbstverständlich mit, für den Fall dass man selber auf einen kleineren 36 Wh Akku, aber dafür mit 2,5“ Festplatte/SSD umrüsten möchte.

Von den anderen Herstellern, die ebenfalls das Clevo N151ZU verkaufen, hebt sich TUXEDO Computers außerdem durch den schnelleren 2666 MHz RAM ab, von dem zwar nur 2400 MHz „richtig“ genutzt werden können, aber laut TUXEDO Computers trotzdem einen Performancegewinn von ca. 5 % liefert.

Des Weiteren bietet TUXEDO Computers natürlich ihr eigenes TUX-Logo auf der Super-Taste, den Schriftzug „TUXEDO“ unter dem Bildschirm und das TUXEDO „X“-Logo auf dem Deckel. Dadurch hebt man sich sichtbar von den ganzen anderen Windows-Notebooks ab. ;)

Mitgeliefert wird außerdem ein TUXEDO WebFAI USB-Stick, mit dem sich die zur Vorinstallation angebotenen Linux Distributionen neuinstallieren lassen (damit lässt sich das InfinityBook Pro 15 v4 wieder auf Werkeinstellungen zurücksetzen). Noch dabei ist eine optisch sehr ansprechende Anleitung von TUXEDO Computers, ein Code für dauerhaft kostenlose 10 GB Cloudspeicher bei TUXEDO Computers eigener Cloud „MyTUXEDO“, sowie die Originalbeschreibung von Clevo und die originalen Windows-Treiber auf CD (begrenzt sinnvoll, da das Gerät selbst über kein optisches Laufwerk verfügt, ein solches lässt sich aber extern über USB nachrüsten, z. B. bei TUXEDO Computers sind solche erhältlich). Die Windows Treiber sind aber auch noch als USB-Stick von SCHENKER Technologies mit dabei. Außerdem wird noch ein Putztuch mitgeliefert.

TUXEDO Computers hat bei mir noch 2 TUXEDO Kugelschreiber und ein rundes Mousepad mit einem TUXEDO-Pinguin darauf beigelegt.

BIOS-Updates können auf www.tuxedocomputers.com im Profilbereich unter „Downloads zu Ihrem TUXEDO“ heruntergeladen werden. Man darf sich nicht verwirren lassen, bei „InfinityBook Pro 15 v4 BIOS“ scheint es sich um irgendein Windows Programm zu handeln (habe ich mir allerdings nicht näher angeschaut, ein Rudel von .exe Dateien hat mich sofort abgeschreckt). „InfinityBook Pro 15 v4 EC“, die Option eins darunter, ist das, wonach man vermutlich sucht. **

**Anm. Redaktion: Im Kundenkonto sind die Dateien für Flash unter Windows und die für den EFI Flash. Also EC- und BIOS-Download sind getrennt als Download verfügbar.

Ich habe mich für einen i7-8565U, 2x 8 GB RAM und eine 1024 GB Samsung 970 Pro SSD entschieden (selbstverständlich mit der Dual AC 9260 Netzwerkkarte von Intel und einer deutschen Tastatur).

Alle Test wurden mit einem selbst installiertem Ubuntu 19.04 (Kernel 5.0.0-20-generic) mit dem tuxedo.sh Script durchgeführt.

Verpackung:

Wie alle anderen Notebooks von TUXEDO Computers, von denen ich ein Unboxing gesehen habe, kommt auch das InfinityBook Pro 15 v4 in einer sich optisch eher in Grenzen haltenden Verpackung (vorsichtig ausgedrückt). Man darf sich von ihr nicht abschrecken lassen, nein man hat kein G3er Clamshell iBook gekauft (wenn das auf der Verpackung überhaupt ein Notebook sein soll).

Ihre Funktion erfüllt die Verpackung aber trotzdem, sie ist stabil und bietet einen Tragegriff. Im Inneren ist das Notebook noch einmal zusätzlich verpackt – also alles top.

Review TUXEDO InfinityBook Pro 15 - Verpackung

Review TUXEDO InfinityBook Pro 15 - Verpackung 2

Gehäuse:

Das Gehäuse des InfinityBook Pro 15 v4 besteht nur zum Teil aus Aluminium. Der Deckel, sowie die Innenseite um die Tastatur sind jeweils aus einem Aluminiumblock, wobei auf dem Deckel unten ein schmaler Streifen aus Plastik ist. Der Rand um das Display besteht aus sich hochwertig anfühlenden Kunststoff. Die Unterseite besteht aus eher rauem Kunststoff, der sich wenigstens nicht billig anfühlt. Es ist zwar schade, dass diese nicht auch aus Aluminium ist, allerdings hat eine Kunststoff-Unterseite auch einige Vorteile: Sie ist etwas stabiler und wird außerdem nicht so warm, d. h. man kann sein Notebook auch noch schmerzlos auf dem Schoß haben, wenn es längere Zeit unter maximaler Auslastung läuft.

Review TUXEDO InfinityBook Pro 15 - Gehäuse

Die Gummi-Umrandung ist (mit Aussparung der Kamera) an einem Stück durchgezogen.

Der Abstand zwischen dem Bildschirm und den Rändern beträgt an den Seiten (links und rechts) nur 0,8 cm, nach oben 1 cm und nach unten 2,9 cm.

Das Gehäuse ist 36 cm breit, 24,5 cm tief und 2 cm hoch (zugeklappt, bzw. 1,3 cm im aufgeklappten Zustand, ohne Deckel). Es verfügt über 4 Status-LEDs, für Power, Akku, Flugmodus und den Datenträger. Diese lassen sich leider nicht über das BIOS deaktivieren, dafür kann man sie problemlos ausstecken, nachdem man das Gehäuse geöffnet hat.

Um das Gehäuse zu öffnen, sind im Vergleich zu den meisten anderen Notebooks, die ich bisher geöffnet habe (Anfang 2011er 15“er MacBook Pro , 2011er 13“er MacBook Air, Thinkpad T420, Thinkpad X220, Aspire V3 772G, …), ein paar Schritte mehr nötig. Zuerst müssen die mittleren 2 Schrauben auf der Gehäuseunterseite gelöst werden (Erkennbar an dem Tastatursymbol neben ihnen). Danach muss z. B. mit einem Schraubenzieher in das durch das Entfernen der Schraube entstandenes Loch (mit dem Tastatur-hochhebe-Symbol) gestochen werden, um so die Tastatur heraus zu heben (Notebook vorher unbedingt öffnen!) Danach müssen 2 Schrauben unter der Tastatur gelöst werden, die zusätzlich zu den ebenfalls zu lösenden weiteren Schrauben auf der Unterseite die Gehäuseunterseite halten. Danach kann diese herausgenommen werden, wobei man sie wie bei den meisten nicht-MacBook Notebooks mit einem Schraubenzieher etwas heraus hebeln muss.

Zum Glück hat TUXEDO Computers dafür ein Video hochgeladen, indem sie diesen Vorgang genau erklären https://www.youtube.com/watch?v=FFan2eTm_QU&t=350s. Zwar ist dieses für die 13“/14“ Varianten des InfinityBook Pro, funktioniert aber beim InfinityBook Pro 15 v4 genauso.

Der Deckel lässt sich leider nicht mit einer Hand aufklappen. Zwar lässt er sich auf einem weichen Untergrund mit etwas Schwung mit einer Hand öffnen, ich bezweifle aber, dass das das Gesündeste für die Scharniere ist. An der Vorderseite des Deckels steht die Bildschirmumrandung etwas über, sodass man den Deckel zum Öffnen daran gut greifen kann.

Die weiß (in einer Helligkeitsstufe) beleuchtete Power-Taste ist 2 cm x 0,7 cm und lässt sich angenehm drücken. Auffällig bei dem InfinityBook Pro 15 v4 ist, dass man die Power-Taste zum Anschalten etwas gedrückt halten muss, nur kurz drauf drücken funktioniert nicht.

Laut meiner Küchenwaage wiegt das Gerät 1,601 kg, wobei das Gewicht durch die Konfiguration leicht schwanken kann (z. B. wenn man sich für nur einen RAM Riegel entscheidet, und/oder die Netzwerkkarte weglässt).

Der Bildschirm lässt sich ca. 145° weit aufklappen, man kann das Gerät also problemlos auf dem Schoß benutzen.

Review TUXEDO InfinityBook Pro 15 - Winkel

Anschlüsse:

Das InfinityBook Pro 15 v4 verfügt über zwei USB 3.1 (Typ A) Anschlüsse, einen USB 2.0 (Typ A) Anschluss, einen Mini DisplayPort 1.3 (maximal 3840 x 2160 p bei 60 Hz), einen HDMI 1.4b Anschluss mit HDCP (maximal 2560 x 1600 bei 60 Hz, bzw. maximal 3840 x 2160 p bei 30 Hz), einen 3,5 mm Klinke Mikrofonanschluss, einen 3,5 mm Klinke 2-in-1 Headsetanschluss, für Kopfhörer/Lautsprecher und Headsets mit nur einem Anschluss, einen Gigabit LAN Anschluss, einen 9-in-1 Kartenleser (für MMC/RSMMC, SD/SDHC/SDXC/Micro SD [mit zusätzlichen Adapter] und MS/MS Pro/MS Duo), einen Anschluss für eine Kensington Diebstahlsicherung und einen Thunderbolt 3-Anschluss (USB Typ C, inklusive Displayport mit maximal 3840 x 2160 p bei 60 Hz) mit Ladefunktion (benötigt 19 V - 20 V Netzteil), der auch eGPUs (externe Grafikkarten) unterstützt.

Auch im Standby liefern die USB-Anschlüsse noch Strom, z. B. das Laden eines Smartphones ist selbst dann noch möglich (im heruntergefahrenen Zustand bleiben sie natürlich aus).

Leider ist nur ein einziger Typ C Anschluss verbaut, für 2019 etwas mager. Was der USB 2.0 Anschluss da soll, ist mir ein Rätsel, klar 2 USB 3.1 Typ A und ein weiterer Typ C Anschluss reichen massig für Datenübertragung, der 2.0 Port kann z. B. für eine Maus genutzt werden, bei der es egal ist, ob es sich um einen 2.0- oder 3.1-Anschluss handelt. Trotzdem: Was man hat, hat man! Z. B. ein weiterer Typ C Anschluss wäre schön gewesen.

Bildschirm:

In dem InfinityBook Pro 15 v4 ist ein entspiegelter 1920 x 1080 p Monitor (60 Hz) mit IPS-Panel verbaut (Helligkeit: 300 cd/m², Kontrast: 700:1). Bei maximaler Helligkeit lässt sich auch noch bei direkter Sonneneinstrahlung auf dem Bildschirm alles ausreichend gut erkennen.

Die Qualität ist wunderbar, es sind keine Bereiche auffällig mehr oder weniger ausgeleuchtet als andere.

Auch auf der niedrigsten Helligkeitsstufe bleibt das Display noch an.

Netzteil:

Bei dem Netzteil handelt es sich nach der Verpackung um die zweite große, optische Enttäuschung. Es passt von der Optik leider überhaupt nicht zu dem silbernen InfinityBook Pro 15 v4 mit Aluminiumgehäuse. Man hätte dieses Netzteil eher bei einem schwarzen 500 € Notebook mit Kunststoffgehäuse erwartet. Schade!

Es ist 1,85 m lang + 0,9 m Netzstecker. Für den Transport befindet sich ein wiederverwendbarer Kabelbinder an dem Netzteil.

Es handelt sich um ein 65 W Netzteil (19 V bei 3,42 A).

Mit Netzstecker wiegt es gerade einmal 360 Gramm. Es kann also leicht mitgenommen werden.

Weitere passende 65 W Netzteil für das InfinityBook Pro 15 v4 lassen sich bei TUXEDO Computers kaufen: https://www.tuxedocomputers.com/de/Netzteil-65-Watt-Ersatz-/-Zusatz-Netzteil-inkl.-Stromkabel-als-Reisenetzteil-fuer-alle-TUXEDO-Books.tuxedo.

Das Netzteil lässt sich sehr leicht ein und aus stecken, hält aber trotzdem gut im Notebook.

Ein Magnetnetzteil ließe sich über USB Typ C-Anschluss nachrüsten, allerdings würde man damit den Thunderbolt 3 und damit einzigen USB Typ C-Anschluss blockieren (gut, die Bastellösung geht natürlich immer, allerdings ist mir nicht danach mein neues 1.500 € InfinityBook anzubohren).

Lüfter:

Die Lüfter stehen bei normalen Betrieb (Office, normales Surfen, YouTube-Videos schauen, etc.) still bzw. sind unhörbar. Auch auf maximaler Drehzahl sind die Lüfter noch angenehm leise, auch wenn man sie deutlich hört.

Nur während des Ladens des Akkus kommt es leider häufiger dazu, dass die Lüfter „springen“ (schnell aufdrehen und dann direkt wieder ausgehen). Durch die Installation von „tuxedo-fan-control“ von TUXEDO Computers (https://github.com/tuxedocomputers/tuxedo-fan-control) konnte das Problem zwar etwas abgeschwächt werden, ist aber immer noch da. Laut TUXEDO Computers wird das Problem höchstwahrscheinlich mit dem nächsten BIOS-Update gelöst.

Tastatur:

Zwar ist jede neue Tastatur wieder eine Umstellung, doch ich kam mit der des InfinityBook Pro 15 v4 von Anfang an sehr gut zurecht. Sie ist sehr leichtgängig, flach, sehr leise und bietet ein angenehmes Tipperlebnis.

Besonders in der Mitte und teilweise auch am Rand lässt sie sich etwas nach unten eindrücken, dafür benötigt man aber ordentlich Kraft, sodass es bei der normalen Benutzung nicht passieren kann.

Die normalen Tasten (Buchstaben, Zahlen etc.) sind ca. 1,6 cm x 1,6 cm groß. Die ESC- und F-Tasten sind ca. 1,5 cm x 1,1 cm groß. Die Tasten auf dem Ziffernblock sind hingegen etwas kleiner, die normalen Zahlentasten sind nur ca. 0,9 cm x 1,5 cm groß. Was optisch besonders gut aussieht, sind die Pfeiltasten, die trotz voller Größe sich lückenlos in die Tastatur integrieren. Lediglich die etwas schmäleren Ziffernblock-Tasten über der normal großen Pfeiltaste (rechts) fallen etwas auf, der Abstand zur normalen Tastatur ist aber sonst recht praktisch, sodass man nicht versehentlich eine Taste auf dem Ziffernblock drückt.

Die Tastaturhelligkeit kann über die Tastenkombination Fn + Plus (Ziffernblock) bzw. Fn + Minus (Ziffernblock) gesteuert werden, von ganz aus über 10 Stufen auf die maximale Helligkeit. Über die Tastenkombination Fn + Multiplikation (Ziffernblock) lässt sich die Tastaturbeleuchtung an- und ausschalten. Sie verfügt über viele verschiedene Farben wie Blau, Türkis, Rot, Grün, Weiß, Geld, Rosa und Lila, die sich über die Tastenkombination Fn + Division (Ziffernblock) umschalten lassen. Alternativ kann man auch die Helligkeit, die Farbe und den Modus über das Programm „tuxedo-keyboard“ von TUXEDO Computers (https://github.com/tuxedocomputers/tuxedo-keyboard) gesteuert werden, sodass die Helligkeit, die Farbe und der Modus nach einem Neustart wieder automatisch angewandt wird. Damit dies auch nach dem Standby funktioniert bedarf es eines kleinen Fixes https://github.com/tuxedocomputers/tuxedo-keyboard/issues/9#issuecomment-462775212. Leider geht die Tastaturbeleuchtung nach 30 Sekunden Nichtbenutzung aus (sie wird wieder angeschaltet, sobald man eine Taste drückt, das bewegen der Maus z. B. über das Touchpad genügt nicht), im BIOS gibt es dafür keine Einstellung. Auch über den Softwareweg seitens Linux eine ähnliche Lösung zu finden, wie bei dem XPS 13 von Dell, war erfolglos. TUXEDO Computers arbeitet aber an einer Lösung des Problems.

Die Tastatur bietet die Tastenkombinationen:

-Fn + F1: Touchpad an-/ausschalten

-Fn + F2: Bildschirm ausschalten

-Fn + F3: Ton an-/ausschalten

-Fn + F5: Lautstärke verringern

-Fn + F6: Lautstärke erhöhen

-Fn + F7: Umschalten der Bildschirme

-Fn + F8: Bildschirmhelligkeit verringern

-Fn + F9: Bildschirmhelligkeit erhöhen

-Fn + F10: Kamera an-/ausschalten

-Fn + F11: Flugmodus an-/ausschalten

-Fn + F12: Standby

Diese Tastenkombinationen sind leider nur über die Fn-Taste erreichbar. Es gibt keine Möglichkeit, ihr Verhalten umzukehren, sodass man z. B. für Lautstärke verringern nur F5 drücken muss und für die normale F5-Funktion (z. B. Seite aktualisieren im Browser) dann Fn + F5, wie es z. B: bei Macbooks, XPS‘ und manchen Thinkpads der Fall ist. Auch das BIOS bietet dafür keine Einstellung.

-Fn + ^: Pause/Play

-Fn + 1: Lüfter auf volle Drehzahl/automatisch

-F7: Bootmenü

-F2: BIOS

Touchpad:

Dass das Touchpad bei meinen Anforderungen eine Herausforderung wird, war mir bereits im Voraus klar.

Es ist 10,8 cm x 6,3 cm groß, dazu kommen noch zwei Tasten (Links- und Rechtsklick) mit jeweils 5,4 cm x 1,3 cm. Die Oberfläche ist aus Aluminium (auch die zwei Tasten) und fühlt sich wie zu erwarten sehr gut an. Die Finger gleiten hervorragenden darüber. Es gibt keinen Millimeter nach, es sitzt fest im Gehäuse. Auch bei stärkerer Berührung klappert nichts.

Die beiden Tasten klicken sehr leise. Jede der beiden Tasten hat ihren eigenen Klickton, sodass auch daran erkennbar ist, welche Taste man gerade gedrückt hat.

Einzeltippen (Linksklick), mit 2-Fingern-Tippen (Rechtsklick), mit zwei Fingern vertikal und horizontal scrollen funktioniert alles ab Werk und wird perfekt erkannt. Top!

Auch ein Mittelklick über 3-Finger-Tippen wird standardmäßig erkannt, diesen zuverlässig hinzubekommen erfordert aber etwas Übung. Nur eine kurze Berührung wird erkannt, die Finger dürfen nicht länger auf dem Touchpad abgelegt werden. Deswegen erfordert ein Mittelklick durch Tippen eine sehr schnelle Bewegung, die deswegen manchmal auch als normales Tippen (Linksklick) oder hin und wieder sogar als Zoom-Geste (zu dieser gleich mehr) erkannt wird. Deshalb ist es ratsam, einen kleinen Trick zu verwenden: Man lässt zwei Finger wie beim Scrollen auf dem Touchpad liegen und tippt dann mit dem dritten Finger nur einmal kurz. Das wird dann als Mittelklick erkannt. Alternativ kann man auch die beiden Tasten des Touchpads gleichzeitig drücken, man kann sogar beide Tasten in der Mitte mit nur einem Finger drücken.

Die Handballenerkennung ist recht gut, allerdings musste ich dafür die Option „acpi_osi=Linux“ in der Zeile „GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT=""“ in der Datei /etc/default/grub ergänzen (dran denken: Danach einmal sudo update-grub ausführen und neustarten). Trotzdem kann es hilfreich sein, das Touchpad währen längeren Tippeinlagen ganz auszuschalten (über die Tastenkombination Fn + F1) oder den Zeiger auf eine leere Stelle in der Kontrollleiste/des Panels des Systems zu bewegen, um so versehentliches klicken durch Tippen zu verhindern.

Mit dem Programm libinput-gestures (https://github.com/bulletmark/libinput-gestures) lassen sich weitere Gesten einstellen. Standardmäßig wird hier das Zoomen mit zwei Fingern aktiviert. Vor und Zurück (Alt + Pfeiltaste links/rechts) wurde hier leider nicht erkannt. Mit maximal drei Fingern ist es zwar möglich, wird aber leider zu oft als Mittelklick erkannt. Gesten mit mehr als drei Fingern scheint das InfinityBook Pro 15 v4 nicht zu erkennen.

Lautsprecher:

Die integrierten Lautsprecher des InfinityBook Pro 15 v4 sind ziemlich laut. Auch die Qualität ist für Notebooklautsprecher wirklich gut. Die Lautsprecher befinden sich auf der Unterseite und nutzen die Tischplatte mit. Auf festen Untergründen, wie Schreibtischen, ist der Sound am besten, auf weicheren Untergründen, wie z. B. ein Bett, oder auf gar keinem, z. B. wenn man das Gerät auf dem Schoß hat, ist der Sound wesentlich leiser. Wer also wie ich das Gerät häufiger zwischen Bett, Schreibtisch und Schoß bewegt wird öfters die Lautstärke hoch bzw. runter drehen müssen.

Mikrofon:

Für ein integriertes Mikrofon hat das des InfinityBook Pro 15 v4 eine ordentliche Qualität. Zwar darf man wie bei jedem Notebook-Mikrofon keine Studioqualität erwarten, für den normalen Einsatz wie z.B. Telefonate über Discord und Skype reicht es aber völlig.

Kamera:

Das InfinityBook Pro 15 v4 verfügt über eine 1280 x 720 p Kamera (30 FPS). Die Qualität ist für eine integrierte Notebookkamera in Ordnung. Auch bei schlechteren Lichtverhältnissen schlägt sie sich recht gut. Sollte ein Programm ein eher ungesund aussehendes schwarz-weiß Bildliefern sollte geprüft werden, ob nicht vielleicht die für die Gesichtserkennung zuständige IR Kamera statt der normalen Webcam eingestellt ist.

Gesichtserkennung:

Eines der Hauptfeatures des InfinityBook Pro 15 v4 ist die Gesichtserkennung. Mit dem Programm howdy (https://github.com/boltgolt/howdy) lässt sie sich unter Linux problemlos z. B. zum Login und für sudo verwenden.

Hinweis zur Installation von howdy: Während der Installation aktiviert howdy kurz jeweils eine Kamera. Danach wird man gefragt, ob die richtige Kamera aktiviert wurde. Bei mir wurde allerdings zuerst die normale Webcam (weißes Signallicht) aktiviert, also habe ich die Frage mit N beantwortet. Danach hat howdy die richtige Kamera (rotes Signallicht) aktiviert. Mit dieser klappt dann auch die Gesichtserkennung.

Die Gesichtserkennung funktioniert sehr gut (auch im Dunkeln), allerdings kann es hilfreich sein sein Gesicht aus mehreren Winkeln einzuspeichern, sodass die Erkennung häufiger und schneller funktioniert, ohne dass man seinen Kopf viel vor der Kamera hin und her bewegen muss.

Kühlung & Leistung:

Nicht ganz uninteressant bei Notebooks ist die Frage, wie gut die Kühlung ist. Dass TUXEDO Computers eine selbst entwickelte Wärmeleitpaste verwendet klingt natürlich vielversprechend. Um die Kühlung zu testen, habe ich mit dem Programm stress den Prozessor auf 100 % ausgelastet (stress -c 8). Die Temperaturen habe ich mit Psensor überwacht, der Takt des Prozessor habe ich mit watch -n 1 'cpufreq-info | grep "momentane Taktfrequenz"' (des Paketes cpufrequtils) überwacht.

Im normalen Betrieb läuft die CPU auf einer Temperatur von ca. 52 °C.

Während des Stresstests konnte das InfinityBook Pro 15 v4 die ursprünglichen 2,5 GHz nicht lange halten, bereits nach nur zwei bis drei Minuten wurde der Takt auf 2,0 GHz verringert. Dafür fiel aber auch die Temperatur von ca. 80 °C auf nur 72 °C. Die Lüfter blieben überraschen ruhig.

Dass es sich hierbei natürlich um Extrembedingungen und nicht um eine Alltagssituation handelt, ist klar. Um auch eine Alltagssituation zu testen, habe ich ein 720 p Video (30 FPS) mit Kdenlive gerendert (mit allen 8 Threads). Aber auch hier konnten die anfänglichen 2,5 GHz während der fast dreiminütigen Renderzeit nicht gehalten werden (80 % - 90 % CPU Auslastung), der Takt ging wieder auf 2,0 GHz runter.

Als finalen Test habe ich noch einen kleinen Gaming Test gemacht, mit dem CPU-Leistungs-Test-Game Minecraft. Aber auch hier kann der Takt von sogar bis zu 3,4 GHz nicht lange gehalten werden, er geht bereits nach wenigen Minuten auf unter die 2,0 GHz, bis hin zu 1,7 GHz. Minecraft lief aber trotzdem in über 100 FPS. ;)

Alle Tests wurden natürlich am Netzteil durchgeführt, mit vollständig geladen Akku (sodass dadurch nicht zusätzliche, während des Tests nicht erwünschte, Hitze entsteht). Auch habe ich zwischen den Tests längere Pausen gemacht, sodass das Notebook wieder abkühlen konnte.

Auch das Umschalten des Performance Profils auf „Performance Mode“ im BIOS hat nichts verändert.

Akkuleistung:

Um die Akkuleistung zu testen, habe ich noch einmal den Stresstest für den Prozessor wiederholt (stress -c 8). Es ergab sich eine Akkulaufzeit von ca. 2 Stunden und 45 Minuten (Bildschirmhelligkeit auf Maximum, WLAN an, Bluetooth aus, Tastaturbeleuchtung aus, keine externen Geräte).

Danach habe ich das bereits angesprochene YouTube-Video zum Öffnen eines InfinityBooks von TUXEDO Computers in Dauerschleife laufen lassen. Es ergab sich eine Akkulaufzeit von fast 10 Stunden (Bildschirmhelligkeit auf niedrigste Stufe, über WLAN, Bluetooth aus, Tastaturbeleuchtung aus, Lautsprecher aus, keine externen Geräte).

(Die Tests wurden auf meinen eingerichteten System durchgeführt. Bei einer frischen Installation kann durchaus auch eine längere Akkulaufzeit zustande kommen.)

Gaming:

Wenn man richtig auf dem InfinityBook Pro 15 v4 zocken möchte, benötigt man natürlich eine externe Grafikkarte. Trotzdem habe ich einige Games auf dem InfinityBook Pro 15 v4 getestet:

Payday 2 (niedrigste Einstellungen, 1336 x 768 p): 30-45 FPS

Minecraft (Vanilla): 100-130 FPS

Battlefront 2 (Antialiasing aus, Schatten auf niedrig): 80 FPS

Left 4 Dead 2 (niedrigste Einstellungen): 75-90 FPS

Probleme mit 5.0 Kernel:

Wie auch von TUXEDO Computers bestätigt kann ich von Problemen mit der Hardware unter Ubuntu 19.04 (Kernel 5.0.0-20-generic) berichten. Manchmal funktioniert die Tastatur (nach dem Standby) nicht mehr. Auch die Tastenkombination Fn + F1 (Touchpad an-/ausschalten) bleibt ohne Funktion. Deshalb ist es ratsam, eine von TUXEDO Computers getestete Version wie Ubuntu 18.04 zu verwenden, bzw. auf neuere Versionen zu warten, bei denen die Probleme nicht auftreten.

 

Fazit:
Zusammenfassend bin ich mit den InfinityBook Pro 15 v4 sehr zufrieden. Es hat meine Erwartungen und Anforderungen voll erfüllt. Meiner Meinung nach, ist der etwas höhere Preis (im Vergleich zu einigen anderen die das Clevo N151ZU verkaufen) durchaus gerechtfertigt (54 Wh Akku, Pinguin-Taste, Linux-Support, 10 GB Cloudspeicher). Bei www.laptopzusammenstellen.com ist es sogar noch teurer!
An dieser Stelle möchte ich mich noch beim Support von TUXEDO Computers bedanken, der mir bei allen Fragen zum InfinityBook Pro 15 v4 helfen konnte. Wie bei TUXEDO Computers gewohnt sehr schnell (meistens war ein paar Stunden später die Antwort schon da) und gut.
Also: eine klare Kaufempfehlung!

 

 

Vielen Dank, Richard Knausenberger für die ausführliche Review!

Hier geht es zu seinem Twitter-Account.